Die AG78: Ein Netzwerk für Kinder und Jugendarbeit auf kommunaler Ebene
Die Arbeitsgemeinschaft nach § 78 des Sozialgesetzbuchs VIII (kurz: AG78) ist ein bedeutendes Gremium auf kommunaler Ebene, das die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und freien Trägern der Kinder und Jugendarbeit koordiniert. In diesem Artikel beleuchten wir die Aufgaben, Zusammensetzung und Themen dieses wichtigen städtischen Ausschusses.
Was ist die AG78?
Die AG78 ist ein städtischer Ausschuss, der von der Kommune einberufen wird. Grundlage ihrer Arbeit ist § 78 SGB VIII, der die Kooperation von Jugendämtern und freien Trägern der Jugendhilfe festlegt. Ziel der AG78 ist es, eine Plattform für Austausch, Planung und Vernetzung zu bieten, um die Angebote der Kinder und Jugendarbeit innerhalb der Stadt bestmöglich zu gestalten.
Die AG78 hat dabei eine beratende Funktion, wirkt aber auch aktiv an Entscheidungsprozessen mit, die die Kinder und Jugendarbeit betreffen.
Zusammensetzung der AG78
Die AG78 setzt sich aus Vertretern verschiedener Akteure zusammen, die in der Kinder und Jugendarbeit der Stadt tätig sind. Dazu gehören:
1. Freie Träger der Jugendhilfe:
Organisationen wie Wohlfahrtsverbände, Jugendverbände, konfessionelle Träger oder Vereine, die Angebote für Kinder und Jugendliche schaffen.
2. Vertreter:innen der Stadt:
Mitarbeitende des Jugendamts und anderer relevanter städtischer Stellen.
3. Fachkräfte der Kinder und Jugendarbeit:
Personen, die direkt in Jugendzentren, Projekten oder offenen Angeboten tätig sind.
Die Zusammensetzung spiegelt die Vielfalt der Jugendhilfelandschaft wider und sorgt dafür, dass alle relevanten Perspektiven eingebracht werden.
Aufgaben der AG78
Die AG78 übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, die auf die Entwicklung und Sicherstellung einer effektiven Kinder und Jugendarbeit abzielen. Zu den zentralen Aufgaben gehören:
1. Koordination und Vernetzung:
Förderung der Zusammenarbeit zwischen freien Trägern und der Stadt, um Synergien zu nutzen und Überschneidungen zu vermeiden.
2. Beratung und Planung:
Entwicklung von Konzepten und Strategien für die Kinder und Jugendarbeit, etwa bei der Bedarfsplanung für Jugendzentren oder neuen Projekten.
3. Fördermittelvergabe:
Beratung über die Vergabe städtischer Mittel an freie Träger und Initiativen.
4. Austausch über gesellschaftliche Themen:
Diskussion über aktuelle Herausforderungen wie soziale Ungleichheit, Integration, Klimaschutz oder digitale Medien.
5. Qualitätsentwicklung:
Förderung von Fort und Weiterbildungen für Fachkräfte und Sicherstellung der Qualität der Angebote.
Themen der AG78
Die Themen, die in der AG78 besprochen werden, sind vielfältig und orientieren sich an den aktuellen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen. Zu den häufigen Themen gehören:
Stadtpolitische Entwicklungen:
Wie beeinflussen Bauvorhaben, Bevölkerungswachstum oder Kürzungen im Haushalt die Jugendhilfe?
Bedarfsplanung für Jugendzentren:
Welche Stadtteile brauchen neue Einrichtungen oder zusätzliche Angebote?
Inklusion und Integration:
Wie können Jugendzentren Räume für alle Kinder und Jugendlichen schaffen, unabhängig von Herkunft, Fähigkeiten oder sozialem Status?
Gesellschaftliche Trends:
Umgang mit Themen wie Klimaschutz, digitaler Wandel oder politische Bildung in der Jugendarbeit.
Prävention:
Maßnahmen gegen Gewalt, Sucht und Radikalisierung.
Förderung der Partizipation:
Wie können Kinder und Jugendliche stärker in die Gestaltung ihrer Lebenswelt eingebunden werden?
Bedeutung der AG78 für die Stadt
Die AG78 spielt eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer kinder und jugendfreundlichen Stadt. Durch die enge Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und freien Trägern sorgt sie dafür, dass die Angebote für Kinder und Jugendliche aufeinander abgestimmt und passgenau sind.
Das Gremium ist ein wichtiger Ort, um auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren und innovative Ansätze in der Jugendarbeit zu entwickeln. Gleichzeitig bietet es den freien Trägern die Möglichkeit, ihre Anliegen direkt an die Stadt heranzutragen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
In einer Zeit, in der Kinder und Jugendarbeit vor vielfältigen Herausforderungen steht, ist die AG78 ein unverzichtbares Instrument, um nachhaltige und zukunftsorientierte Strukturen zu schaffen. Sie trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche in der Stadt bestmögliche Bedingungen vorfinden, um sich zu entfalten und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben.